Unsere Kois

 

Das Hobby

 

Kois.jpgWie wir zu Kois gekommen sind ist eigentlich schon eine Geschichte für sich. Den Traum ein Teich unser Eigen zu nennen hatten wir schon länger, dass sich dieser Traum mit dem Erwerb unseres Hauses 2009 in Häcklingen zum Teil erfüllen sollte freute uns sehr. Allerdings zum Teil deswegen, weil dieser "Teich" recht übersichtlich ist. 2x3m und gerade 60cm tief ist normalerweise kein Teich, für uns war es aber schön, abends auf der Terrasse zu sitzen und den Springbrunnen plätschern zu hören.

Aber irgendwie gehören in einen Teich auch Fische, also wollten Niklas und Jörg Maja überraschen und haben beim ortsansässigen Fischhändler vier Fische gekauft. Leider waren die so schnell verschwunden wie sie auch angeschafft wurden. Nicht weil irgendjemand sie geklaut hat, nein, weil das Wasser so trüb war, dass man selbst bei genauem hinsehen, nichts, aber auch gar nichts sah!!! Also los einen Filter im Baumarkt kaufen... Ergebnis, die Fische waren zu sehen. So freuten sich die Fische und die Menschen ein Sommer lang über den kleinen Teich. Leider machten wir uns über die Überwinterung erst Gedanken als es bereits Oktober wurde. Jörg suchte im Internet nach Lösungen und stellte dabei fest, dass wir von den vier Fischen, drei Kois und einen Goldfisch gekauft haben.

Es wurde eine Innenhälterung gebaut (Beckmann - Faß mit 1.000l) und die Fische durften im Warmen  überwintern. Ein Nachbar bat um Aufnahme von drei seiner Kois und als dank dafür durften wir im Frühjahr einen behalten - Zorro.

Der Winter blieb nicht ungenutzt, sondern es wurde nach einer Lösung gesucht wie wir den Kois eine artgerechte Zukunft bieten können. So wurde im Winter ein 50.000l Teich geplant und Anfang April 2010 gingen die Baggerarbeiten los. Danken möchten wir hier Fa. Schröter für den Baggereinsatz, unseren Nachbarn Burkhard und Michaela weil wir über deren Grundstück durften und weil Michaela beim Auslegen der Teichfolie geholfen hat, sowie Claus - Jörgs Vater - weil er auch tatkräftig beim Folieauslegen half. Details zum Teichbau unter "der Teich"....

Bereits im Jahr 2010 hatten wir im den ersten Koi-Nachwuchs...

 

Allgemeines über Kois

 

Die Bezeichnung Koi ist abgeleitet aus dem japanischen Wort Nishikigoi was soviel wie Brokatkarpfen bedeutet. Es weiß eigentlich keiner genau, wo der Koi als Gattung herkommt. Verschiedene Herkunftsgebiete werden in der Geschichte genannt. So zum Beispiel die Donau, Korea, Japan, Kaspisches Meer, Aralsee,.... u.v.m.. In vielen geschichtlichen Dokumenten kommen immer wieder Farbkarpfen vor, die vermutlich mit den heutigen Kois verwandt sind. Es gibt hierfür aber keine Beweise.

Erstmalig als Zuchtform treten die Karpfen als "Nahrungsergänzung" in der japanischen Präfektur Niigata im 18. Jahrhundert auf. Da das Niigatagebiet gerade im Winter schwer zu erreichen war und daher die Versorgung mit Lebensmittel sich schwierig gestaltete, gab es hier viele Karpfenzüchter die so die Ernährung sicherstellten. Hier wurde anfang des 19. Jahrhunderts das erste Mal von "Farbmutationen" berichtet. Diese farblichen Sonderheiten begrenzten sich auf rot, gelb und weiß. Da das Niigatagebiet sehr abgeschieden ist, entwickelten sich hieraus nur sehr langsam verschiedene Varietäten.

Erst 1914 tauchte diese Gattung das erste Mal offiziel bei der Taisho-Ausstellung in Tokio auf, wo sie gleich den 2. Platz belegten. Diese Ausstellung war der Durchbruch der heutigen Koizucht. Auch wenn es im Verlauf der Geschichte verschiedene Tiefpunkte gab (Wirtschaftsflaute, Krieg, Fukushima,...) so hat der Koi doch in der heutigen Gesellschaft einen hohen Stellenwert und ist für viele nicht mehr wegdenkbar.

Der Koi wird heute in vielen Ländern gezüchtet. Von einem japanischen Koi spricht man, wenn dieser in Japan gezüchtet wurde. Nachzuchten aus rein japanischen Kois sind keine Japaner mehr.

Es gibt wie bei vielen anderen Tieren hier verschiedene Zuchtformen (Hund ist ja auch nicht gleich Hund). Neben den Hauptzuchtformen gibt es noch ganz viele Unterformen.

Z.B.: Ein weißer Koi der rote und schwarze Flecken hat gehört der Zuchtform (Varietät) Sanke an. Wenn dieser Koi einem Spiegelkarpfen gleicht (also ohne Schuppen), dann ist es ein Doitsu Sanke. Hat er glänzende Schuppen ist es ein Ginrin Sanke. Also man sieht, dass hier viele Faktoren bei der Bestimmung der Bezeichnung einen Rolle spielen.

Aber auch die Varitätenbestimmung selbst ist oftmals schon schwierig. Denn als Beispiel ist ein schwarzer Fisch mit weißen und roten Flecken ein Showa!

Also, welcher ist der Showa, welcher der Sanke:

 

 

Hier beginnt ein versteckter Text: Mit Maus markieren uns lesen!

Der linke ist ein Sanke. Man erkennt die Grundfarbe des Fisches am Flossenansatz. Beim rechten Fisch also beim Showa ist dieser Schwarz, daher ist es ein schwarzer Fisch. Also s.o. schwarzer Fisch mit roten und weißen Flecken = Showa ;)

Na, gewußt?

 

Hier endet der versteckte Text!

 

Der Teich

 

Der von mir im Mai 2010 angelegte Teich hat ein Fassungsvermögen von ca. 50.000 l.

Er ist mit einer Flachwasserzone, einer Uferzone und einer Sumpfzone ausgestattet, sodass sich hier eine wunderschöne Wasserflora bilden kann. Wir haben Sumpfdotterblumen, Froschlöffel, Wasserlilien, Seerosen, Schachtelhalm, breitblättrige Rohrkolben und viele interessante Pflanzen mehr.

Neben den Fischen hat sich eine breite Fauna angebaut. Hier sind auch seltene Libellenarten zu finden. So konnte ich z.B. 2010 die stark gefährdete Blauflügel-Prachtlibelle beobachten.

Außerdem haben sich in unserem Reich auch diverse Frösche und Kröten niedergelassen, aber auch diverse Insekten gehören zu unseren Gästen. Gerade an heißen Tagen wird unser Teich von Bienen geradezu belagert, denn in unmittelbarer Nachbarschaft, wohnt ein Bienenschwarm die anscheinend sehr durstig sind.